Schlagwortarchiv für: schweiz

Nach einem sehr erfolgreichen Jahr mit beinahe durchgehend ausgebuchten Modulen liegt nochmals ein bezauberndes Geschenk unterm Baum

Noch vor kurzem hatten wir uns im Team Schweiz unterhalten, dass wir uns so freuen über 6 Anmeldungen für das Modul 1 im Januar 2022. Wir wussten somit, dieses Modul kann stattfinden und waren sehr dankbar und zufrieden. So quasi über Nacht haben wir uns die Augen gerieben und nur noch gestaunt! Das Modul 1 ist komplett ausgebucht! Die Menschen finden uns ‘ganz von alleine’, sie melden sich aus so unterschiedlichen Kontexten an und haben so grosses Interesse an unseren schönen Modulen, dass wir nicht anders können als uns noch mehr zu freuen. Die Zusammensetzung reicht über Vertretungen aus Wirtschaft, Politik, Bierbrauerei, Amt für Wasserversorgung, öffentliche Hand, Organisationsberater*innen u.v.m. Was uns richtig freut ist die Tatsache, dass wir mit unseren Modulen den Sprung in die unterschiedlichsten Branchen geschafft haben. Es ist auch gerade dieser Mix, welcher von unseren Teilnehmer*innen so sehr geschätzt und in jedem Modul ganz besonders herausgestrichen wird.

Welch gelungene Überraschung legt das Leben uns da unter den Baum. Und es kommen immer noch welche neuen Anmeldungen hinzu die wir bereits auf das März-Modul legen dürfen. Welch eine berührende Ernte all unserer Arbeit, unseres Engagements und unser Herzenseinsatzes in der Verbreitung der Soziokratie in der Schweiz. Das wollten wir noch gerne mit euch allen teilen.

Frohe Weihnachten, einen besinnlichen Abschluss dieses speziellen Jahres und viel Freude, Gelassenheit und Zuversicht wünscht euch allen das Team vom Soziokatie Zentrum Schweiz

Als ich 2017 das Modul 1 besuchte, hatte ich keinerlei Absicht, den Weg bis zur Zertifizierung als Soziokratie Expertin / Beraterin zu gehen. Die Faszination für die Möglichkeiten, welche die Konsentmoderation bietet, genügte mir vorerst. Erst ein Jahr später meldete ich mich für das Modul 2 an und kurz darauf für die Lernkreise für Gesprächsleitung / Moderation. In unserem Lernkreis war ein Teilnehmer, der mitteilte, dass er zertifizierter Soziokratie Experte werden möchte und der sich bereits für alle Module angemeldet hatte. Ich staunte über so viel Klarheit und Zielstrebigkeit. Er berichtete ebenso von seinen Erfahrungen, die er als externer Moderator bei einem Kunden gemacht hatte. Zu diesem Zeitpunkt, also 2018, konnte ich mir überhaupt noch nicht vorstellen ausserhalb meines vertrauten Arbeitsortes zu moderieren.

Die Aussicht auf die Implementierung in die Gesamtorganisation meines Arbeitgebers motivierte mich, die Ausbildungsmöglichkeit zur CSE konkret zu überprüfen. Die Module 3-7 schienen mir nicht allzu zeitintensiv und gut mit meiner Anstellung vereinbar. Ich besuchte das Modul 3 und wurde interne Soziokratie Trainerin und diplomierte Moderatorin. Mein Vorteil und meine Freude waren, dass ich alles Erlernte direkt in meinen beruflichen Alltag integrieren konnte, da ich inzwischen in meiner Organisation die Soziokratie weitgehendst eigenständig implementierte.

Aufgrund einer lebensbedrohenden Erkrankung eines Familienmitgliedes war ich nicht in der Lage, das geplante Modul 4 zu besuchen. Im Austausch mit zwei Kolleginnen der int. Trainerinnen Ausbildung kam der Gedanke auf, das Modul 4 gemeinsam zu einem späteren Zeitpunkt zu besuchen. Barbara Strauch anerbot sich, ein Modul 4 für uns drei Menschen durchzuführen. Unglaublich, dieses Entgegenkommen! So erlebten wir im Sommer 2019 drei äusserst intensive und humorvolle Modultage im schönen Appenzeller Vorderland: mein Zuhause als Kursort war eine neue Erfahrung. Ganz besonders war, dass wir jeweils durch unseren Permakulturgarten spazierten und die Zutaten für die gemeinsam zubereiteten Essen aussuchten und ernteten.

Die Zeit zwischen den Modulen 4 bis 7 wurde lebendig gehalten durch die Peer-Gruppen Treffen und die Supervisionstage. Als wir während eines Moduls – ohne Mitbestimmungsmöglichkeit – in Peer-Gruppen eingeteilt wurden, war der Widerstand gegen die Einteilung gross. Den Wert der Peergruppe und auch deren Zusammensetzung eröffnete sich mir erst nach und nach. Es galt einige technischen Hürden zu nehmen, bis wir uns online und als soziokratischen Kreis eingerichtet hatten. Den Austausch und die fachliche Unterstützung, insbesondere mit der Erfolgsteam Methode, wandten wir regelmässig und mit vielen Lernerfahrungen an. Wir wuchsen zu einer kleinen Gemeinschaft zusammen, bei der unsere Diversität den speziellen Reiz ausmacht.

Im 2020 trat ich im Soziokratie Zentrum Schweiz bei, um meine Begeisterung und mein Engagement für die Soziokratie mit anderen gleichgesinnten Menschen zu teilen und gegen aussen sichtbar werden zu lassen.

Die grosse Herausforderung auf meinem Weg zur Zertifizierung begann mit der Suche nach einem weiteren Implementierungsprojekt. Ich hatte mir den Rat von Barbara Strauch zu Herzen genommen und erzählte möglichst vielen Menschen von den Möglichkeiten der Soziokratie. Das waren Nachbarn, dem Physiotherapeuten während einer Behandlung, in der Familie sowieso, im Netzwerk der Ergotherapeut:innen, bei Erfa-Treffen von Institutionsleitungen und so fort. Dennoch verdankte ich es schlussendlich Suzanne Käser, die mir die Möglichkeit und Chance gab, bei einem Implementierungsprojekt zu lernen und zunehmend Verantwortung für den Beratungs- und Transformationsprozess zu übernehmen.

Das bedeutete auch mein Anstellungspensum zu reduzieren, um für das Implementierungsprojekt Zeitressourcen zu haben. Es bedeutete auch sehr viele Arbeitsstunden an den Wochenenden und Abenden um vor- und nach zubereiten, Flipcharts zu schreiben und zu dokumentieren.

Mit den Erfahrungen des zweiten Implementierungsprojektes festigte sich meine Zuversicht, in Zukunft als Soziokratie Beraterin tätig zu sein. Zusammen mit meinem Mann suchten und fanden wir einen Namen für die künftige Firma. Gegen Ende 2020 war es soweit und ich gründete eine GmbH. Beim Handelsregistereintrag sagte mir der Herr vom Amt, dass er sehr viele Firmengründungen in der Beratungsbranche erlebe und bei einigen so seine Zweifel habe, aber bei mir sei er sicher, dass ich erfolgreich sein werde. Ich verließ das Amt sehr beschwingt.
Die Weihnachts-/Neujahrstage nutzte ich um eine Homepage zu gestalten. Über familiäre Beziehungen nahm ich Kontakt mit einer Grafikerin auf. Ich hatte ein klares inneres Bild, über das was mir wichtig ist. Es sollte einen Kreis, zumindest andeutungsweise, enthalten und eine Transformation sichtbar sein. Innerhalb kurzer Zeit entwickelten wir so mein Firmenlogo.

Im Sommer 2021 beschloss ich, die Weiterbildung noch in diesem Jahr offiziell abzuschließen. Ich investierte wiederum viele Stunden für das Schreiben eines Entwurfes des Zertifizierungsberichts. Suzanne Käser hatte mich mehrmals ermahnt, meine Erfahrungen mit der Soziokratie jeweils schriftlich festzuhalten, was mir beim Schreiben des Berichtes zugutekam.

Gross war meine Neugierde auf die Rückmeldungen von Barbara Strauch zu meinem Bericht. Beim Lesen der vielen Bemerkungen, Anregungen und Fragen von Barbara geriet ich ins Staunen. Ich realisierte, dass sie sich intensiv und aufmerksam, bestimmt über mehrere Stunden, mit meinem Bericht auseinandergesetzt und alle Ungereimtheiten entdeckt hatte. Ich empfand das als grosse Wertschätzung und Chance, noch einmal dazu zu lernen.
Dieselbe Wertschätzung durfte ich in meinem Zertifizierungs- und Entwicklungsgesprächs erfahren. Nach jahrzehntelanger beruflicher Tätigkeit erlebte ich zum ersten Mal, dass sich Menschen Zeit genommen haben, mir sehr differenzierte Rückmeldungen über meine geleistete Arbeit und meine persönliche Entwicklung zu geben. Ein berührendes Erlebnis.

Rückblickend kann ich sagen, dass der Weg zur Certified Sociocracy Expert sehr intensiv war. Einiges habe ich mir selbst erarbeitet und war oft alleine unterwegs; schlussendlich jedoch war der Weg eine Gemeinschaftswanderung. Dank der Unterstützung und dem grossen Engagement von der österreichischen Pionierin Barbara Strauch und der schweizerischen Pionierin Suzanne Käser und in der Verbundenheit mit vielen weiteren Menschen aus dem beruflichen und persönlichen Umfeld kann ich in Dankbarkeit auf die gemachten Erfahrungen zurückblicken und gestärkt und freudig auf dem weiteren Weg unterwegs sein.

Dezember 2021 / Brigitta Buomberger

Stephan Rusconi ist Coach und Organisationsberater BSO. In seinem Artikel berichtet er davon, wie er die Soziokratiemodule erlebt hat und teilt seine Erkenntnisse zur Frage, was ein Transistor mit der Soziokratie zu tun hat.

Wir danken ihm für den bereichernden Einblick.Bericht von Stephan Rusconi
Size : 120.8 kB Format : PDF

Am 29. September 2021 wurde mir, Suzanne Käser, mit viel Freude vom Zertifizierungskomitee die Re-Zertifizierung anerkannt. Ich habe den Prozess für diese Re-Zertifizierung nach 4 Jahren intensiver Arbeit als CSE als sehr wertvoll erlebt. Das Anwenden der dynamischen Steuerung für meine eigene Arbeit über den Zeitraum von 4 Jahren hat mich in eine gute und auch tiefe Reflexion gebracht. Ich hatte mir genug Zeit genommen unter anderem zu erforschen: Was waren die Gründe damals, als ich den Grundsatz gefällt hatte, als CSE in die Selbständigkeit einzusteigen? Welche Werte habe ich mir damals zugrunde gelegt? Konnte ich diesen Werten treu bleiben und hat es die angedachte Wirkung für die Kund*innen sowie für mich ermöglicht?

Bei meiner Re-Zertifizierung wurden erstmals überhaupt Kunden-Rückmeldungen miteinbezogen. Dafür bedanke ich  mich herzlich bei:

  • Günter Scheffknecht, Leiter R&D bei S.I.E Lustenau
  • Andreas Artlich, Chefarzt, Kinder-/Jugendklinik Ravensburg
  • Andres Keller, CEO von PAWI Verpackungen, Winterthur

Ihre fundierten Rückmeldungen haben mich gestärkt, den Grundsatz meine Tätigkeit als CSE beizubehalten, weiterzuverfolgen.

Meine Erkenntnis über allem: Die Wirkungsweise der SKM ist dann so genial, wenn ich sie selbst in jeder Handlung umsetze und meine eigenen Erfahrungen für die Arbeit mit den Menschen transformiere und zugänglich mache. Dann erblüht sie und entfaltet ihre Wirkung auf wundersame Weise.

Stets habe ich Gerard Endenburg strahlende Augen in meinem Herzen, als ich ihn anlässlich der Eröffnung des Soziokratie Zentrum Österreich im 2012 fragte: Gerard, es sollte vielmehr Literatur geben die die Soziokratie beschreibt! Seine liebevolle Antwort war: Suzanne, die Soziokratie können wir nicht erfassen, wenn wir darüber lesen. Wir können sie einzig erfahren durch unser eigenes Erleben. Diesen Leitsatz trage ich bei all meiner Arbeit fest in mir. Sei es bei den Implementierungsprojekten, sei es bei meiner Arbeit als Trainerin und Ausbildnerin in den schönen Modulen des Soziokratie Zentrum Schweiz und für die CSE-Ausbildung.

In meinem persönlichen Logbuch steht also: Grundsatz erneuert für die nächsten 3 Jahre als CSE zu arbeiten und Pionier-Organisationen und insbesondere mutige und hochgradig innovative Führungskräfte zu begleiten auf diesem intensiven Transformationsprozess, der die Einführung der Soziokratie in der Tiefe zur Folge hat.

Herzliche Grüsse sendet, Suzanne Käser

Am 11. Juni 2021 hat der erste Supervisionstag in der Schweiz in Luzern stattgefunden unter der Leitung von Suzanne Käser, CSE Ausbildnerin und Trainerin der Module 1-7. Es waren Teilnehmer*innen aus drei CSE-Jahrgängen und aus zwei deutschsprachigen Ländern vertreten. Die Themen waren dementsprechend vielfältig. Die Teilnehmer*innen haben spannende methodische Vorgehen gewählt und selber aktiv eingebracht, sogar spazierend haben wir intensiv gearbeitet! Und wir haben eine super Zeit erlebt, inhaltlich ebenso wie in Bezug auf die Jahrgangsübergreifende Verbindung untereinander. Zudem wurde der Zertifizierungsbericht über die Einführung von SKM bei der Organisation Bioland e.V von Christine Brandmeier vorgestellt und diskutiert. Mit Blick auf den Vierwaldstättersee und die wunderschöne Kulisse des Luzerner Seebeckens waren Energietiefs kein Thema.

Und wir werden es wiederholen! Auch im Sommer 2022 findet erneut ein Supervisionstag in Luzern statt! Wir sind sehr stolz darauf, dass die Schweiz inzwischen soviele CSE in Ausbildung hat, dass wir Gastgeberinnen sein können für diese Supervisionstage und freuen uns auch im Vorfeld bereits auf eine internationale Besetzung. Luzern ist allemal eine Reise wert, das ist weltweit hinlänglich bekannt.

Amara von der Gemeinschaft Wandelhof in Gümmenen schreibt

Zum ersten Mal bin ich in einem Verein mit Soziokratie in Berührung gekommen, als ich Teil einer offenen Wahl war. Mich hat das Vorgehen fasziniert und ich wollte mehr über die Soziokratie erfahren. Bei Recherchen im Internet bin ich auf Kim Jana Degen gestossen und habe Sie für eine Online-Inputveranstaltung für unsere Gemeinschaft engagiert. Mir schien die Art der Organisation und Entscheidungsfindung ideal für eine Gruppe die sich als Gemeinschaft zusammenfindet und schon von Natur aus nicht die üblichen Hierarchiestufen hat. Über Kim Jana bin ich zum Soziokratie Zentrum Schweiz gekommen und habe mich für das erste Modul angemeldet. Obwohl es Online war, was ich eigentlich nicht mag, war es absolut super und ich habe viel gelernt. hier weiterlesen Wir haben dann auch in unserer Genossenschaft die offene Wahl des Vorstandes inkl. Präsidium ausprobiert, was wirklich eine tolle Erfahrung für die Gruppe war. Auch für Entscheidungsfindungen in herausfordernden Themen wie z.B. der Absegnung des Leitbildes in geschriebener Form oder der Organisation eines Festes probierten wir die Entscheidungsfindung im Konsent. Nach dem Modul 1 war für mich auch klar, dass ich noch mehr lernen wollte.
Im Modul 2 hat mir sehr gefallen, dass wir mit einer Kleingruppe ein konkretes, echtes Projekt bearbeiteten und so selber Erfahrungen sammeln konnten. Das hat mich total motiviert bei uns in der Gemeinschaft mehr davon einzubringen und es hat mir so gut gefallen, dass ich entschieden habe, die Ausbildung zur soziokratischen Gesprächsleiterin zu absolvieren.  Ich habe auch gemerkt, dass es in einer Gruppe wichtig ist, dass sich mehrere Menschen der Gruppe konkret und vertieft mit der Soziokratie beschäftigen wollen, damit die neue Form richtig Fuss fassen kann. Dazu sehe ich auch die Notwendigkeit bei einer wirklichen Einführung der Organisationsform der Soziokratie eine externe Begleitung zur Unterstützung beizuziehen. Vorerst ist unsere Gruppe gerade noch nicht soweit. Ich habe jedoch nun den ersten Lernkreis besucht und merke, dass jede Begegnung mit der Soziokratie mein Verstehen vertieft. Die Ausbildung beim Soziokratie Zentrum Schweiz ist sehr praxisorientiert, konkrete Beispiele werden behandelt, der Austausch untereinander ist bereichernd und wertschätzend. Ich freue mich auf ein weiteres Eintauchen.

Abschied von der aktiven Mitarbeit im Soziokratie Zentrum Schweiz

 

Die Soziokratie als zukunftsweisendes Organisationsmodell in die Schweiz bringen und vielen Menschen zugänglich machen – das war meine Motivation, um im Januar 2018 auf Initiative von Suzanne Käser Mitgründerin des Soziokratie Zentrums Schweiz zu werden. Schon bald darauf reisten wir zu dritt nach Amsterdam, ins Geburtsland der Soziokratie, und ich kam in Kontakt mit Kolleg*innen aus Holland, Deutschland und Österreich. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum Österreich brachten wir die Ausbildung in die Schweiz. Seit 2019 bietet das Soziokratie Zentrum Schweiz Anwender*innenmodule und die Ausbildung bis zur soziokratischen Gesprächsleiter*in mit Diplom an. Die Ausbildungsmodule sind sehr gut besucht, und ich habe durch meine Arbeit als Assistenz-Trainerin viele spannende Menschen aus den unterschiedlichsten beruflichen Umfeldern kennenlernen dürfen. 

Jetzt ist es Zeit für mich weiterzugehen. Ich habe eine neue hauptberufliche Tätigkeit bei der VillageOffice Genossenschaft angenommen und arbeite bei der Entwicklung regionaler Coworking Spaces und der Förderung neuer Arbeitsformen mit. Hier gehört die Soziokratie natürlich mit dazu!

Es ist mir eine grosse Freude, dass es uns Pionier*innen gelungen ist, mit dem Zentrum für die Soziokratie in der Schweiz eine solide Basis aufzubauen. Mit dem Team, das die Entwicklung weiterführt, bleibe ich in enger Freundschaft verbunden. Und mein Engagement für die Soziokratie geht weiter: In Ausbildung zur angehenden Soziokratie-Expertin kann ich in Zukunft Organisationen bei der Einführung dieses mir so wertvollen Organisationsmodells begleiten. Ich freue mich sehr, mit vielen von euch weiterhin in Kontakt zu sein.

Viel Austausch, Freude, Vernetzung, Erstaunen und Zuversicht erlebten wir, Daniela Gütlin, Suzanne Käser und Anja Ritter vom Soziokratie Zentrum an der Praxistagung „Selbstorganisation“ am 20. und 21. Juni 2019 in Basel. Der Einladung von Mobile Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW folgten rund 150 Teilnehmer*innen aus den verschiedensten Bereichen – Soziale Arbeit, Wirtschaft, Wissenschaft, Unternehmensberatung, Management, Gesundheit und Pflege, Öffentlicher Dienst, Militär, uvm. 

Auf dem Foto: Stefan Eugster-Stamm und Pasqual Wagner von Mobile Basel; Urs Kaegi von der FH-NW-Schweiz (Gastgeber des Netzwerktreffens), Anja Ritter, Suzanne Käser und Daniela Gütlin vom SoZe, Enno Schmidt von der Initiative für ein Bedingungsloses Grundeinkommen Schweiz.

Alle brachten großes Interesse und Neugier bezüglich des Themas Selbstorganisation mit. Neben den Keynotes gab es in verschiedenen Workshops und Gesprächsformaten vielfältige Möglichkeiten sich in einem tollen Ambiente mit den anderen Teilnehmenden inhaltlich auszutauschen und zu vernetzen. Für uns war eine Erkenntnis zentral, die wir auch in unserer Arbeit / in der Begleitung von Organisationen hin zur Selbstorganisation immer wieder erfahren: Die Soziokratie funktioniert, weil sie einen zutiefst menschenorientierten Ansatz verfolgt und mit nur vier Basisprinzipien die gesamte Transformation hin zur Selbstorganisation möglich macht. 

Wie ein roter Faden  zogen sich durch die gelungenen Ansätze zur Umsetzung der Selbstorganisation folgende Faktoren:

  •   eine gemeinsame Vision bzw. eine gemeinsame Sinnorientierung
  •   mutige Führungspersonen, die auch unkonventionelle Wege gehen und als bestärkende Kraft den Prozess hin zur Selbstorganisation unterstützen
  •   viel Vertrauen und Wertschätzung
  •   geeignete Formen und Methoden Entscheidungen zu treffen
  •   und vor allem Zeit den Weg für den eigenen Transformationsprozess  zu finden und gemeinsam zu gehen.

In allen vorgestellten Organisationen war die Begleitung durch Personen außerhalb der Organisation ein Schlüsselfaktor für das Gelingen, insbesondere was die Unterstützung der Führungspersonen, GründerInnen und sonstigen InitiatorInnen anbelangt.

Es war deutlich zu sehen, dass auf ganz unterschiedlichen Ebenen Ansätze zur Selbstorganisation ausprobiert werden und Führungskräfte die Chance von Machtverteilung und Verantwortungsübernahme durch die Mitarbeitenden erkennen und Wege entwickeln, dies umzusetzen – was uns natürlich freut. Auch die Soziokratie war vielen Teilnehmenden ein Begriff, auch wenn dieser z.T. unterschiedlich ausgelegt wurde.

Die Website der Tagung www.netzwerkselbstorganisation.net soll in Zukunft als Plattform dienen, um Menschen mit Interesse am Thema auch international zu vernetzen. Sie ist noch in Entstehung.

Konsent, Offene Wahl, Kreisstruktur und Doppelte Kopplung

Suzanne Käser (CSE – Zertifizierte Soziokratie-Expertin) erklärt Schritt für Schritt die 4 Basisprinzipien der Soziokratie. Herzlichen Dank an das Unternehmen S.I.E. für das Video.

Ein sehr gelungener Start ins Neue Jahr des Soziokratiezentrums Schweiz ist das ausgebuchte Modul 1 vom Januar 2019. Die Nachfrage ist so gross, dass wir ein zusätzliches Modul 1 in Bern (4.-5. Februar 2019) anbieten. Es freut uns, dass das Angebot rege genutzt wird und wir sind bereit und voller freudiger Power für das, was kommt.

An unserem Retraite-Tag im Dezember haben wir gut hingeschaut, wie die Ausrichtung für die kommenden Monate sein wird. Systemische Aufstellungsarbeit, Grundsatz-Entscheidungen für die nächsten Schritte und eine effiziente Organisation der Ausführung haben sich dabei einmal mehr als wertvolle Vorgehensweise erwiesen.