SoCool – Sociocratic Consultation of Locals

SOCOOL – Sociocratic Consultation of Locals

ist ein Forschungsprojekt gefördert durch die Stadt Wien – MA7 Kultur.

Einzelförderung “Wissenschaft und Forschung”: Fördercall: democracy in progress – Beiträge zur Stärkung des Vertrauens in demokratische Institutionen” – Call 2022

Das Projekt wird in Partnerschaft durchgeführt von:

Beginn: November 2022
Ende: August 2024

Kontakt: Florian Bauernfeind
[email protected]
+43 680/3176363

Soziokratischer Konsultationsrat (SKR)

Wir möchten die Partizipationsstufe Konsultation stärken und neu denken. Konsultation bedeutet: Entscheidungsträger*innen laden Bürger*innen und Stakeholdergruppen ein, ihr Bild zu einem Thema einzubringen und ihre Meinung dazu kundzutun. Entscheidungsträger*innen erhalten durch die Anhörung die Chance ein breiteres, multidimensionales Bild der Lage zu bekommen, darauf einzugehen und bessere Entscheidungen zu treffen. Im Rahmen unseres Forschungsprojekts arbeiten wir an der Weiterentwicklung der Konsultation mit soziokratischen Mitteln. Dabei entwickeln, erproben und evaluieren wir einen Prototypen des Konsultationsrates und prüfen Möglichkeiten der Anwendung auf lokaler Ebene und die Skalierbarkeit in Wien. Im SKR werden Lösungen zu einem definierten Problem von politischen Mandatar*innen und Bürger*innen gemeinsam erarbeitet. So findet die Meinungsbildung erstmals sowohl einzeln als auch im Austausch miteinander statt. Damit kann auch das gegenseitige Vertrauen zwischen Politik und BürgerInnen gestärkt werden.

Prototypischer Prozess, um das neue Instrument Soziokratischer Konsultationsrat (SKR) zu erproben und zu erforschen: 

  1. Auftrag durch Entscheidungsträger:innen – dabei werden Fragestellung, Zielsetzung, Rahmenbedingungen, Zeitplan und zu beteiligende Gruppen für den SKR festgelegt und der Prozess beauftragt.
  2. Workshops und aufsuchende Befragungen – Die konkreten Themen, für die Empfehlungen im SKR erarbeitet werden sollen, werden im Vorfeld durch Workshops und aufsuchende Befragungen mit den jeweiligen Stakeholder-Gruppen dialogisch bearbeitet und dokumentiert. Dabei werden je Gruppe auch jene Personen für den SKR gewählt, die als VertreterInnen ihrer Gruppen im nächsten Schritt Mitglieder des SKR werden. (Methode: “Offene Wahl” nach zuvor vereinbarten Kriterien)
  3. Der soziokratische Konsultationsrat (SKR) setzt sich aus VertreterInnen dieser schon zuvor genannten Personengruppen, möglichst divers zusammen (z.B. Expert:innen, Initiator:innen, Bewohner:innen, Politik). Der Konsultationsrat umfasst mindestens 2 Sitzungen, die soziokratisch moderiert werden. Dadurch wird gewährleistet, dass  alle Teilnehmer:innen trotz des bestehenden hierarchischen Gefälles auf Augenhöhe geeignete Lösungen und Empfehlungen erarbeiten. Die Konsentmoderation stellt sicher, dass alle Beteiligten gehört werden, Ideen einbringen, sich Meinungen bilden können, und  am Ende die gemeinsam gefassten Entscheidungen von allen Beteiligten  mitgetragen werden. Das Moderationsteam wird die Ergebnisse bestmöglich sichern.  
  4. Ergebnis – Entscheidungen, welche durch den Konsultationsrat getroffen werden, sind Empfehlungen für die politischen Gremien. Sie werden von den Mitgliedern mit politischem Mandat  in die passenden Gremien eingebracht. Über die Veröffentlichung der Ergebnisse entscheidet der SKR gemeinsam im Konsent.

Auftrag zur Durchführung in Wien zur Weiterentwicklung von Parklets in Favoriten

Wir erproben und beforschen das Instrument SKR anhand eines Pilotprojekts an dem Thema “Parklets”, welches in Kooperation mit dem BV-Favoriten und der Agenda21- Favoriten beauftragt wurde. Der soziokratische Konsultationsrat erarbeitet Empfehlungen zu Rahmenbedingungen für das umfassende Gelingen von Parklets in Favoriten. 

Dabei werden folgende Stakeholdergruppen beteiligt: 

  • Initiator:innen von Parklets
  • Expert:innen und Verwaltung
  • Anrainer:innen/Bewohner:innen im Umfeld von Parklets
  • Politik

Fragestellung: Was sind die größten Hürden und Schwierigkeiten im Laufe des Lebenszyklus eines Parklets? Welche Rahmenbedingungen und Unterstützung braucht es, damit Parklets erfolgreich errichtet und genutzt werden können? (Umfassende  Betrachtung von der Idee zur Umsetzung, laufender Betrieb, Sicherheit, Konflikte, Abbau oder auch Nachnutzung eines Parklets etc…)

Ziel: Es sollen künftig noch mehr erfolgreiche Parklet-Projekte entstehen. Sowohl für Initiator:nnen und allen Beteiligten, wie auch für die Verwaltung, sollen alle Phasen noch einfacher gestaltet werden.

Zeitplan:

  • Befragungen und Workshops: Februar/März 2024
  • Konsultationsrat: April 2024
  • Veröffentlichung Ergebnisse: Juni 2024

Das Projekt ist gefördert durch Mitteln der Stadt Wien – Kultur