Die folgenden 4 Basisprinzipien sind die grundlegenden Gestaltungsprinzipien für den Aufbau einer soziokratischen Organisation. Dadurch wird Gleichwertigkeit in der Beschlussfassung und Selbstorganisation von Teams über die gesamte Organisation hinweg möglich.

1. Prinzip: Der Konsent

Entscheidungen werden mit Hilfe von Moderation im Konsent getroffen. Alle Einwände werden gehört und in den Vorschlag integriert. Wenn es keine schwerwiegenden Einwände gibt, dann ist eine Entscheidung gültig. Weiterlesen

2. Prinzip: Die Kreisorganisation

Die Organisation verfügt über eine Entscheidungsstruktur, die auf miteinander verbundenen Kreisen*) aufbaut.
Jeder Kreis trifft innerhalb des festgesetzten Rahmens (Domain) autonom seine Entscheidungen. Weiterlesen

3. Prinzip: Die doppelte Verknüpfung

Jeder Kreis ist mit seinem übergeordneten Kreis “doppelt gekoppelt”. Neben der Leitung werden Delegierte gewählt, die im übergeordneten Kreis mitsteuern und berichten. Weiterlesen

4. Prinzip: Offene Wahl

Menschen, die Funktionen und Aufgaben übernehmen sollen, werden in einem moderierten Prozess nach offenem Diskurs im Konsent gewählt. Weiterlesen

Weitere Prinzipien und Haltungen

  • Meinungen können geändert werden, auch Beschlüsse sind flexibel und können später geändert werden, wenn sie nicht mehr dienlich sind.
  • Es geht nicht um perfekte sondern um machbare Lösungen auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse und Ressourcen.
  • Entscheidungen haben ein Ablaufdatum, also einen Zeitpunkt, an dem sie überprüft werden und entweder bewusst beibehalten oder verändert werden.
  • Konstruktive Fehlerkultur: Fehler sind wichtige Lernerfahrungen, werden als Entwicklungschancen begriffen und können so offen behandelt werden.
  • „Störungen“ und “Spannungen” werden als Bereicherungen und wichtige Ergänzungen verstanden und bekommen einen guten Platz um weiter bearbeitet zu werden.
  • Hohes Maß an Transparenz: Alle Beteiligten haben Zugang zu den für die Entscheidung notwendigen Informationen.
  • Soziokratie erfordert „sowohl-als-auch“ statt „entweder-oder“
  • Es werden funktionale Hierarchien gebildet, keine Machtstrukturen. “Macht mit, statt Macht über.
  • Jeder Kreis hat die Verantwortung über seinen Prozess zur dynamischen Steuerung: Leiten, Ausführen, Messen.
  • Ziel ist es die kollektive Weisheit zu nutzen, effizient mit unseren Ressourcen umzugehen, um gemeinsame Ziele effektiv zu erreichen.
  • Soziokratie ist eine leere Methode, der Inhalt kommt von den Menschen die sie als Betriebssystem einsetzen, sie kann bei Bedarf für die Anwendung in unterschiedlichen Einsatzbereichen adaptiert und mit anderen Methoden angereichert werden.