Mission: Mehr Soziokratie in die Bildung bringen

,

Deshalb war ich (Sanja) mit drei Frauen, die diese Mission teilen, auf der EUDEC-Konferenz 2024,

für Euch hier ein kleiner Bericht von dieser inspirierenden Konferenz:

Eine Woche voller Impulse, Gemeinschaft und Reflexion

Vom 29. Juli bis zum 4. August 2024 fand in der Schule de Ruimte in Soest/NL die jährliche EUDEC-Konferenz statt, ein inspirierendes Treffen der demokratischen Bildungsbewegung. Gastgeber war eine soziokratisch organisierte Schule, die viele Soziokratieinteressierte aus dem Film School Circles kennen. Dort demonstrierte das Team eindrucksvoll wie gutes Teamwork, Inklusion und Partizipation im schulischen Alltag gelebt werden können. Es waren auch einige andere soziokratisch-arbeitende Schulen anwesend, so dass wir viele Menschen mit langjähriger Soziokratie-Erfahrung kennenlernten.

Die Konferenz war geprägt von einer einzigartigen Atmosphäre, in der Offenheit, Gemeinschaft und Lernfreude im Mittelpunkt standen. „Verglichen mit Konferenzen, die ich mit Sektempfang und Krawatte in Straßburg erlebt habe, finde ich hier mehr menschliche Nähe und Tiefe und das schätze ich sehr!“ hörte ich einen Teilnehmer in einer Diskussion über Professionalität sagen.

Ein besonderes Highlight der Konferenz war die Premiere des auf niederländisch und englisch erschienen Buches „Taking the Leap“. Es beleuchtet in sehr vielen persönlichen Geschichten die Prägungen und Lebenswege von erwachsenen Schüler:innen demokratischer Schulen. Dieses Buch zeigt ansprechend, welche bleibenden Werte vermittelt wurden und welche vielfältigen und oft unkonventionellen Wege junge Menschen einschlagen, wenn sie in einem Umfeld aufwachsen, das ihre Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit zulässt. Die Premiere sorgte für großes Interesse, Dankbarkeit und lebhafte Diskussionen, denn die elterliche Sorge, was wohl aus den Kindern wird, denen so viel Freiheit gelassen wird, kennen alle demokratischen Lernbegleiter:innen.

Die gesamte Konferenzwoche wurde als Open Space organisiert, was den Teilnehmenden die Möglichkeit gab, aktiv die Inhalte und den Ablauf mitzugestalten. Diese offene Struktur förderte den Austausch von Ideen, den Aufbau neuer Netzwerke und die gemeinsame Entwicklung von Projekten. Ob in Workshops, Diskussionsrunden oder kreativen Sessions – die Vielfalt der Perspektiven und Themen machte die Konferenz zu einem lebendigen Ort der Inspiration und Innovation.

Die Abende boten zudem Raum für geselliges Beisammensein. Besonders die jüngeren Teilnehmer genossen die Zeit am Lagerfeuer, wo sie beim Spiel „Werwolf“ selbstverständlich mit Konsent-Entscheidungen spielten. Ich staunte, wie hier in einem spielerisches Beispiel gelebte inklusive Demokratie in ihrem Lebensalltag deutlich wurde.

Die EUDEC-Konferenz 2024 in Soest war somit nicht nur ein intensives Arbeitstreffen für unser Team und darüber hinaus, sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie demokratische Bildung in der Praxis funktioniert. Sie hat mir mal wieder gezeigt, dass Partizipation und Gemeinschaft zentrale Bausteine für eine erfolgreiche und zukunftsweisende Bildungsbewegung sind. Ich freue mich schon auf die erste August Woche 2025, wenn sich die (europäische) EUDEC und die (internationale) IDEC zeitgleich in Brüssel treffen. Das wird sicher wieder eine stärkende Woche!