Dem Soziokratie Zentrum Österreich wurde diesen Monat die Re-Zertifizierung durch WienCert – dem Qualitätszeichen für Wiener Bildungsträger erteilt. Das ist nicht nur eine schöne Bestätigung unseres Qualitätsmanagements, sondern ermöglicht unseren Kursteilnehmer*innen auch die Beantragung zahlreicher Förderungen. Für mehr Informationen über die Fördermöglichkeiten, bitte einfach diesem Link folgen.

Ende Juni war Werner Kratochwil für das Erasmus+ Projekt „Soziokratie in Schulen (SOCIS)” zu einem dreitägigen Training in Brüssel bei unserem Partner BOS (Brussels Outdoor School) eingeladen.

Der Besuch war Teil der Forschungsphase des Projekts, in der BOS als demokratische Schule für eine Case Study untersucht wurde.

Nach einer kurzen Wiederholung der soziokratischen Prinzipien wurden vor allem die aktuellen Themen und Herausforderungen der Schule behandelt. Es wird dazu bereits eifrig an einer Case study geschrieben und es werden Themen für die spätere Workshopphase des Projekts gesammelt, wo wir allgemeine Workshops für Schulen anbieten, um diese am Weg mit Soziokratie zu unterstützen.

Das Projekt geht noch bis zum Sommer 2023. Bis dahin wollen wir Guidelines für “Soziokratie in Schulen” erarbeitet haben und diese anschließend in einer Konferenz präsentieren.

Noch befindet sich das Projekt aber in der Forschungsphase, wo wir den aktuellen Stand von Soziokratie in Schulen aller Art erforschen wollen.

Falls du selbst in einer Schule involviert bist und am Projekt „Soziokratie in Schulen (SOCIS)” mitwirken möchtest, würden wir dich bitten, einen der zwei nachfolgenden Fragebogen auszufüllen:

Mehr zum Projekt SOCIS hier

Die Soziokratische Kreis Methode – kurz SKM – findet in immer mehr Bereichen Anwendung. Im deutschsprachigen Raum haben zu Beginn insbesondere Wohnprojekte und Gemeinschaften die Verbreitung der SKM gefördert. Mittlerweile haben aber auch kleine- und mittelständische Unternehmen, Schulen und zahlreiche NGOs die Vorteile der Soziokratie erkannt und schätzen gelernt. Barbara Strauch, Autorin des ersten deutschsprachigen Buchs zum Thema Soziokratie und Leitung unseres Kreises “Qualität und Ausbildung”, hat eine Stellungnahme über die Vielfalt der soziokratisch organisierten Organisationen in Europa verfasst.

 

Nachstehend die wichtigsten Keymessages ihrer Aufzeichnungen:

  • In den letzten Jahren wurden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz über 100 Gesprächsleiter*innen ausgebildet.
  • 79 Personen haben die Ausbildung zur interne Trainer*in absolviert. Nur in diesen Organisationen gilt die Soziokratie als vollständig implementiert. Durch die internen Trainer*innen wird die soziokratische Organisationskultur auch an neue Organisationsmitglieder weitergegeben und damit eine nachhaltige Anwendung der SKM garantiert.
    • Die Grafik unten zeigt, dass ein Drittel der von uns ausgebildeten internen Trainer*innen in Klein- und Mittelunternehmen tätig ist.
    • In fünf verschiedenen Schulen sind bereits 18 interne Trainer*innen aktiv um die Zusammenarbeit von Eltern, Lehrpersonen und Schüler*innen mit Hilfe der SKM zu stärken
    • Von den zahlreichen Wohnprojekten in Österreich haben zwar “nur” 7 Gemeinschaften insgesamt 16 interne Trainer*innen von uns ausbilden lassen, dennoch ist diese Sparte für die ursprüngliche Verbreitung der SKM besonders bedeutend. Schätzungen zu Folge ist das Zusammenleben in insgesamt 45 bis 60 Wohnprojekten soziokratisch geprägt.
    • auch politisch engagierte Personen haben sich als interne Trainer*innen ausbilden lassen und tragen die Soziokratie dadurch in zivilgesellschaftliche Initiativen
    • ebenso schätzen Sozialeinrichtungen und Kliniken die soziokratische Kreismethode und haben bereits neun interne Trainer*innen ausbilden lassen

Auch dieses Jahr besteht wieder die Möglichkeit an der Ausbildung zum*r interne Trainer*in teilzunehmen und damit maßgeblich zur Verbreitung der SKM beizutragen. Für den Kursstart im September gibt es noch freie Plätze.

Als Abendaktivität bei Modul 4 haben vier Teilnehmende und unsere Ausbildungsleitung und Initiatorin des Konsentspiels, Barbara Strauch, gemeinsam Keep the Balance gespielt.

“Wir hatten einen wirklich lustigen Abend. Gemeinsam haben wir uns einen Spaß daraus gemacht “schwierige Persönlichkeiten” zu simulieren. Wir mussten wieder zurück auf Feld I1 um mehr Informationen für die Entscheidungsfindung einzuholen, anschließend sogar noch einmal zurück auf Feld M1 um erneut die Meinungen aller zu hören. Wir haben viel gelacht und dabei sogar die Zeit etwas übersehen…” 

Dieser kurze Erfahrungsbericht zeigt, dass auch erfahrene Soziokrat*innen viel Freude und Spaß mit dem Spiel haben können. Ebenso haben wir aber auch positive Rückmeldungen von Personen, die noch nicht so geübt sind in der Konsentmoderation, erhalten. Das gesammelte Feedback wurde mittlerweile in die zweite Ausgabe des “Keep the Balance – Konsentspiels” eingearbeitet. Der Auftrag zur Produktion wurde bereits an Piatnik vergeben und wir rechnen Mitte Oktober mit der Lieferung der zweiten Ausgabe. Hier können bereits jetzt Vorbestellungen getätigt werden.

Wenn Sie nun auch Lust auf einen Spielabend bekommen haben, bietet Barbara Strauch die Möglichkeit in entspannter Atmosphäre in einem Lokal in der Wiener Innenstadt das Spiel zu testen. Hier geht es zur kostenlosen Anmeldung für Mittwoch 13. Juli 2022 ab 18:00 Uhr, Freitag 5. August ab 18:00 Uhr oder Donnerstag 18. August ab 18:00 Uhr


Der Verband deutschsprachiger Soziokratie Zentren ist am 24. Juni 2022, vom ISCB – International Sociocracy Certification Board als “Certifying Agency” anerkannt worden.

Das ISCB – International Sociocracy Certification Board wurde 2020 von Governance Alive – GA (Gruppe um John Buck), Sociocracy For All – SoFA (Jerry Koch Gonzales + Ted Rau) und dem Soziokratie Zentrum Österreich – SoZeÖ 2020, gegründet. Nach der offiziellen Registrierung des “Verbands der deutschsprachigen Soziokratie Zentren” ins Vereinsregister, ist nun unsere neu gegründete “Agency” Anbieter der Soziokratie-Expert*innen Ausbildung. Darum wurde die neuerliche Zertifizierung bei ISCB notwendig.

Christine Brandmeir und Barbara Strauch – beide Mitglied im Kreis Qualität&Ausbildung unseres Verbands – haben beim “Certification review meeting” das gesamte Bildungsprogramm präsentiert und mit den Vertreter*innen der beiden anderen Agencies diskutiert. Die Kollegen der Partner-Agencies aus US waren sehr beeindruckt von den Angeboten und deren Qualitätssicherung durch Trainer*innen-Audits und Zertifizierungsprozesse. Der Erfolg wurde vor allem auch durch Zahlen sichtbar. Wir konnten zeigen dass seit 2012 fast 1000 Personen an einem Modul 1 teilgenommen hatten, ab 2014 bis heute dann etwa 450 Personen an einem Modul 2, bis heute gibt es fast genau 100 von uns ausgebildetet und dipl. Gesprächsleiter*innen im deutschsprachigen Raum, etwa 190 Menschen haben ab 2014 an Modul 3 teilgenommen und 77 Teilnehmer haben die Module 1-7 absolviert. 19 davon sind bereits als CSE zertifiziert und etwa 25 Teilnehmer*innen der CSE-Ausbildung werden in den nächsten 2-3 Jahren ihre Ausbildung vollenden. Somit ist das Soziokratie Zentrum – und heute der Verband deutschsprachiger Soziokratie Zentren – weltweit der Spitzenreiter was zertifizierte Soziokratie Expert*innen betrifft. Barbara Strauch hat während des Gesprächs immer wieder darauf hingewiesen, dass der Ursprung unseres Curriculums im SCN – Sociocratisch Centrum Nederland liegt: “Wir haben die Formate mittels Franchise bekommen und sie seither kontinuierlich weiterentwickelt.”

In der Abschlussrunde des 2-stündigen Assessments sagte John Buck: “Barbara is the major leader for Sociocracy in the world.” Er würde unseren Verband gerne beauftragen, das Ausbildungsprogramm für Soziokratie Expert*innen “all over the globe” zu verbreiten.

Heute sind bereits 9 der vom Soziokratie Zentrum zertifizierten Berater*innen auch auf der ISCB-Seite als “Sociocracy-Consultant” zu finden.

SONEC ist ein Erasmus+ Projekt und befasst sich mit der Anwendung nachbarschaftsbasierter, von unten nach oben gerichteter, partizipativer und integrativer Entscheidungsfindungsprozesse zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme. Neun Organisationen aus sieben europäischen Ländern haben in den letzten zweieinhalb Jahren gemeinsam an Antworten auf die Demokratie- und Klimakrise gearbeitet. Die Projektpartner*innen haben sich dabei vom gesellschaftspolitischen Modell der Nachbarschaftsparlamente aus Indien inspirieren lassen. Nun geht es in die Endphase der Zusammenarbeit. Dabei geht es insbesondere darum die Ergebnisse der Zusammenarbeit in die Welt zu tragen:

Joseph Rathinam, Experte für lebendige und aktive Nachbarschaften, ist Mitte August in Deutschland zu Besuch. In Augsburg sind dazu bereits zwei Veranstaltungen geplant: Einerseits wird es eine Filmvorführung am 12. August im Kino Thalia geben und andererseits gibt es im Rahmen eines Workshop zum Aufbau von selbstorganisierten Nachbarschaftsstrukturen am 13. August vormittags die Möglichkeit noch mehr Einblick in die Arbeit von Joseph zu bekommen. Mehr Infos zu den Veranstaltungen findest du hier. Außerdem können auch noch Ideen für ein Austauschtreffen, einen Workshop etc. mit Joseph Rathinam eingebracht werden.

Auch in Österreich wird es die Möglichkeit geben sich über die Ergebnisse der SONEC Zusammenarbeit zu informieren. Wir möchten alle Interessierten dazu sehr herzlich am 22. November in die VHS Rudolfsheim zu einem Informations- & Vernetzungstreffen einladen. Mehr Infos dazu hier.

Neben den Veranstaltungen gibt es auch die Möglichkeit über diesen Fragebogen Teil des SONEC Netzwerkes zu werden. Ebenso kann dabei das gedruckte Handbuch mit den Ergebnissen der SONEC Kooperation bestellt werden. Wenn Sie also 10 Minuten Zeit haben und einen Beitrag zur partizipativen Zukunft leisten möchten bitten wir sie diesen Fragebogen auszufüllen. Danke!

 

 

(#SaveTheDate 10.-13.08.:) 

Experte für lebendige, aktive Nachbarschaft, Joseph Rathinam auf Einladung vom Soziokratie Zentrum Augsburg vom 09. bis 14. August zu Besuch in Deutschland

Wir laden alle Soziokratieexpert*innen und Interessierten herzlich ein, die Chance wahrzunehmen Joseph Rathinam, Global Director of Neighborhood Community Network (NCN) und Leiter der Akadamie für Nachbarschaftsparlamente in Indien während seines viertägigen Deutschlandaufenthalts persönlich zu begegnen. 

Am Freitag, den 12. August findet um 19 Uhr im Kino Thalia (Am Obstmarkt)  in Augsburg in Anwesenheit von Joseph Rathinam und der Berliner Filmemacherin Anna Kersting eine Vorführung ihres Films „Power to the Children“ statt. Anna Kersting begleitet in diesem Dokumentarfilm ein Jahr lang mit der Kamera die Kinder und Dorfgemeinschaften bei der Gründung und Umsetzung von Kinderparlamenten, Joseph Rathinam ist einer der Hauptinitiatoren sowohl dieser Kinderkreise als auch vieler der 400.000 Nachbarschaftskreise in Indien. Karten gibt es an der Abendkasse zum reduzierten Eintrittspreis von 7,- Euro. 

Am Samstag Vormittag möchten wir zum Aufbau von selbstorganisierten Nachbarschaftsstrukturen einen Workshop mit Joseph Rathinam und Anna Kersting durchführen, zu dem wir alle Interessierten einladen. Anmeldung über sozeaux@soziokratiezentrum.org. Der Workshop wird gefördert von Demokratie Leben! und ist damit für Dich kostenfrei.

Wenn Du Interesse hast Joseph Rathinam zu einem Workshop oder Austausch am 10. August einzuladen, bitte einfach über sozeaux@soziokratiezentrum.org Kontakt aufnehmen.

Weitere Details sind ab dem 01. August hier einsehbar. Infos zum Film können auf dieser Website nachgelesen werden.

Fallstudie Lebenshilfe Salzburg

Autor: Guido Güntert

Die Lebenshilfe Salzburg beschäftigt rund 840 Mitarbeiter*innen an über 80 Standorten im gesamten Bundesland Salzburg und ist die größte Anbieterin von Dienstleistungen für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung.

Die Vision der Lebenshilfen in Österreich ist die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung an einer barrierefreien Gesellschaft, was in dem Überbegriff der “Inklusion” zusammengefasst werden kann.

Die Mission ist, durch die Dienstleistungen und die Interessensvertretungsarbeit die Vision in die Tat umzusetzen. Grundlage dafür ist die UN-Konvention über die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen.

Guido Güntert ist seit 2006 Alleingeschäftsführer der Lebenshilfe Salzburg gGmbH. In dieser Fallstudie teilt er seine persönlichen Erfahrungen mit Soziokratie und schildert den Weg der Lebenshilfe auf dem Weg zur Selbstorganisation.

Neugierig? Hier der ganze Bericht zum Download

Fallstudie – Lebenshilfe Salzburg

Soziokratische Gesprächsleitung (Moderator*innen) gewährleistet effektive Meetings und Mitbestimmung im Konsent.

Die Vorteile der soz. Gesprächsleitung werden in der Praxis schnell deutlich, sie leiten den Prozess einer Versammlung und stellen eine förderliche Meetingstruktur und -kultur sicher, insbesondere bei gemeinsamen Entscheidungen.

  • Meetings sind gut vorbereitet, die Agenda geklärt
  • Alle Mitglieder, nicht nur die schnellen und lauten werden gehört
  • Argumente stehen im Vordergrund, niemand wird überstimmt
  • Mitverantwortung aller, durch gemeinsame Entscheidungen und Wahlen im Konsent
  • Alle Mitglieder auch die Leitung können sich somit ganz auf den Inhalt konzentrieren, während die Rolle der Gesprächsleitung sich um den Prozess kümmert.

Diese Skills werden bereits von vielen Unternehmen als wichtige Kompetenz erkannt und gefragt. Organisationen schätzen Gesprächsleiter*innen für die Klarheit und Zeitersparnis die sie in die Arbeit im Team und in Entscheidungsgremien bringen.

Das Soziokratie Zentrum bietet seit 2015 eine modular aufgebaute Ausbildung zum*r soziokratischen Gesprächsleiter*in.

Bis dato haben wir bereits über 100 Gesprächsleiter*innen mit dem GL-Diplom ausgezeichnet. Um die Transformation hin zu einer partizipativen Gesellschaft zu begleiten braucht es noch mehr. Sei auch du ein Teil davon!

Informiere dich gerne bei einem Orientierungsgespräch über das Angebot:

Siehe Fördermöglichkeiten in Österreich:

Online Workshop/Interview vom 25. Mai 2022 mit Barbara Strauch, Peter Zängl und Barbara Stettler

Link zum Miro Board aus dem Video: https://miro.com/app/board/o9J_lDjmpfI=/

Wir erleben in der Zusammenarbeit gerade wie mehr und mehr eine neue Kultur des Miteinanders entsteht und was das bewirken kann. Diese Haltung und diese Kultur sind für unsere Welt bedeutsam, nicht nur für Organisationen sondern auch im zivilgesellschaftlichen Kontext. Denn in einer Welt, die immer schneller, vernetzter und dichter wird, gibt es kaum etwas Bedeutenderes als ein kooperatives Miteinander. Dazu braucht es Regeln und Wissen. Barbara Strauch, Mitgründerin des Soziokratie Zentrums Österreich, wird uns ihre Kernpunkte dazu darlegen wie Kooperation gelingt und konkrete Beispiele aus ihrer großen Erfahrung mit uns teilen.

Danke an Barbara Strauch und das NetzwerkSelbstorganisation fürs Teilen!

https://netzwerkselbstorganisation.net/