Fallstudie Lebenshilfe Salzburg

Autor: Guido Güntert

Die Lebenshilfe Salzburg beschäftigt rund 840 Mitarbeiter*innen an über 80 Standorten im gesamten Bundesland Salzburg und ist die größte Anbieterin von Dienstleistungen für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung.

Die Vision der Lebenshilfen in Österreich ist die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung an einer barrierefreien Gesellschaft, was in dem Überbegriff der “Inklusion” zusammengefasst werden kann.

Die Mission ist, durch die Dienstleistungen und die Interessensvertretungsarbeit die Vision in die Tat umzusetzen. Grundlage dafür ist die UN-Konvention über die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen.

Guido Güntert ist seit 2006 Alleingeschäftsführer der Lebenshilfe Salzburg gGmbH. In dieser Fallstudie teilt er seine persönlichen Erfahrungen mit Soziokratie und schildert den Weg der Lebenshilfe auf dem Weg zur Selbstorganisation.

Neugierig? Hier der ganze Bericht zum Download

Fallstudie – Lebenshilfe Salzburg

Soziokratische Gesprächsleitung (Moderator*innen) gewährleistet effektive Meetings und Mitbestimmung im Konsent.

Die Vorteile der soz. Gesprächsleitung werden in der Praxis schnell deutlich, sie leiten den Prozess einer Versammlung und stellen eine förderliche Meetingstruktur und -kultur sicher, insbesondere bei gemeinsamen Entscheidungen.

  • Meetings sind gut vorbereitet, die Agenda geklärt
  • Alle Mitglieder, nicht nur die schnellen und lauten werden gehört
  • Argumente stehen im Vordergrund, niemand wird überstimmt
  • Mitverantwortung aller, durch gemeinsame Entscheidungen und Wahlen im Konsent
  • Alle Mitglieder auch die Leitung können sich somit ganz auf den Inhalt konzentrieren, während die Rolle der Gesprächsleitung sich um den Prozess kümmert.

Diese Skills werden bereits von vielen Unternehmen als wichtige Kompetenz erkannt und gefragt. Organisationen schätzen Gesprächsleiter*innen für die Klarheit und Zeitersparnis die sie in die Arbeit im Team und in Entscheidungsgremien bringen.

Das Soziokratie Zentrum bietet seit 2015 eine modular aufgebaute Ausbildung zum*r soziokratischen Gesprächsleiter*in.

Bis dato haben wir bereits über 100 Gesprächsleiter*innen mit dem GL-Diplom ausgezeichnet. Um die Transformation hin zu einer partizipativen Gesellschaft zu begleiten braucht es noch mehr. Sei auch du ein Teil davon!

Informiere dich gerne bei einem Orientierungsgespräch über das Angebot:

Siehe Fördermöglichkeiten in Österreich:

Am 30. Mai findet der erste Soziokratie-Spaziergang statt. In entspannter Atmosphäre spazieren wir ein bis zwei Stunden gemeinsam durch den Prater und bieten Gelegenheit für persönliches Kennenlernen und ungezwungenen Austausch. Dabei können erste Begegnungen mit der soziokratischen Kreismethode gemacht werden, Fragen zum Soziokratie Zentrum Österreich geklärt werden oder auch einfach Erfahrungen geteilt werden. Als Ansprechpersonen werden mindestens zwei CSE (Certified Sociocracy Expert) bzw. CSE in Ausbildung dabei sein. Sie können euch mit ihrer Expertise bei Fragen weiterhelfen.

Nähere Informationen zur Veranstaltung sind unter diesem Link verfügbar.

Vorbestellen für uns selbst, und als Geschenk für Menschen, die wir mit Soziokratie  inspirieren möchten!

Die Welt von morgen fragt nach grundlegend anderen Entscheidungsstrukturen, als wir diese heute in Wirtschaft, Poltik und Gesellschaft vorfinden. Dieses Buch lädt ein, mit der mittlerweile parxiserprobten Methode an die Lösung der aktuellen Probleme heranzugehen. Denn im Miteinander statt im Gegeneinander liegen die Potenziale, die wir für die Veränderung benötigen.

Die Soziokratie unterstützt Organisationen verschiedener Größen konsequent, Selbstorganisation zu implementieren. Die Mitglieder einer Organisation entwickeln Mitverantwortung sowohl für den Erfolg der Organisation als Ganzes als auch für jeden Einzelnen. Anhand der praxiserprobten Soziokratischen KreisorganisationsMethode SKM nach Gerard Endenburg wird in diesem Buch – unterstützt durch viele Beispiele – dargestellt, wie sozio-kratische Strukturen in der Praxis funktionieren.

Aus dem Inhalt:

Einleitung
Kapitel 1: Eine kurze Geschichte der Soziokratie
Kapitel 2: Die Praxis der Soziokratischen KreisorganisationsMethode SKM
Kapitel 3: Die vier Basisprinzipien in der SKM
Kapitel 4: Werkzeuge für die soziokratische Organisation
Kapitel 5: Organisationsstrukturen zur Selbstorganisation
Kapitel 6: Soziokratieforschung – empirische Ergebnisse der Wirksamkeit der Soziokratie
Kapitel 7: Soziokratie ist Politik – direkte Demokratie mit soziokratischen Mustern
Kapitel 8: Soziokratie leben: Bedingungen zum Gelingen soziokratischer Organisation
Glossar und Literaturverzeichnis

Die 2. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage das Buches

SOZIOKRATIE. Organisationsstrukturen zur Stärkung von Beteiligung und Mitverantwortung des Einzelnen in Unternehmen, Politik und Gesellschaft, von Barbara Strauch, im Verlag Vahlen, München 2022

kann bereits vorbestellt werden! Hier der Link zur Vorbestellung bei Morawa. Aufgrund des Papier-Mangels in Europa wird die gedruckte Version nun Mitte Juli ausgeliefert. Als E-Book wird es voraussichtlich ab Mitte Mai verfügbar sein.

Die Verpackungsfirma PAWI, welche die Soziokratie als Organisationsform seit 2019 umsetzt, hat kürzlich das online Tool logbuch.org veröffentlicht. Das Tool wurde als Antwort auf die Bedürfnisse, die sich bei der Verpackungsfirma PAWI durch die Anwendung der Soziokratie als Organisationsform ergeben haben, entwickelt. Neben der Logbuch Funktion, also der Dokumentation von Entscheidungen, können auch alle Kreise, deren Mitglieder und die jeweiligen Rollen der Personen grafisch dargestellt werden. Ebenso ist die Erstellung einer Mitgliederdatenbank mit Namen, Kontaktdaten und Geburtsdatum möglich. Seit Anfang des Jahres wird logbuch.org auch anderen soziokratisch organisierten Firmen, Vereinen etc. zur Verfügung gestellt.

Hier noch die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst:

  • soziokratische Strukturen mit bis zu 10 Mitgliedern können den Service von logbuch.org kostenlos nutzen
  • für Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar
  • Registration: https://www.logbuch.org/register

Ende März haben neun Teilnehmer*innen aus den CSE-Ausbildungsjahrgängen 2019 und 2020 gemeinsam das Modul 8, unter der Leitung von Barbara Strauch, im schönen Landhotel Yspertal besucht – mit einem inkludierten, selbstorganisierten Outdoor-Erlebnis in der Ysperklamm. Alle konnten in diesen drei Tagen ihre Kompetenzen einbringen und ihr Wissen auffrischen. Drei haben bereits vorher als OE-Berater*innen gearbeitet und nehmen nun die Befähigung zur Begleitung der SKM-Implementierung in Organisationen in ihr Portfolio auf. Besonders erfreulich ist, dass weitere drei Absolvent*innen des Modul 8 bereits jetzt, aufbauend auf die CSE-Ausbildung, ihre Selbständigkeit als Organisationsentwickler*innen gestartet haben. Die anderen nutzen ihr Implementierungswissen für die Anwendung in den eigenen Organisationen. Nun braucht es noch Einsatz beim Verfassen der Zertifizierungsberichte für den Abschluss. Wir freuen uns sehr über den Zuwachs, denn die Nachfrage nach gut ausgebildeten Soziokratie Expert*innen steigt laufend.

Der Lehrgang von greenskills ist eine Weiterbildungsreihe der united creations – Academy. Ziel des Lehrgangs ist es Menschen konkretes Wissen und praktische Werkzeuge für ein zukunftsweisendes Leben und nachhaltiges Bauen an die Hand zu geben. Für die Gestaltung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Lebens ist auch die Verbundenheit mit der Mitwelt von großer Bedeutung.

Diese Verbundenheit wurde beim diesjährigen greenskills Symposium, zu dem auch das Soziokratie Zentrum Österreich eingeladen war, unter dem Titel “zukunftsfähige Lebensräume gemeinsam gestalten” aufgegriffen. Entlang dieses Titels waren auch die Themenschwerpunkte gesetzt. Es gab je einen Bereich für Messestände zum Thema “Lebensraum”, “Gemeinsam” und “Gestalten”. Der Vormittag wurde durch je einen Impulsvortrag zu den drei Themenschwerpunkten gestaltet. Gernot Stöglehner von der Universität für Bodenkultur machte den Auftakt mit einem Vortrag zum Thema “Lebensraum”. Seine Hypothese lautet: Regionen müssen nach innen entwickelt werden. Dabei ging er auf Aspekte wie den Flächenverbrauch und die Mobilität der Bewohner*innen ein. Für das Thema “Gemeinsam” hat Kriemhild Büchel-Kapeller gesprochen. Sie hat von ihren Erfahrungen im Büro für freiwilliges Engagement und Beteiligung berichtet. Ihre Kernbotschaft lautet richtig angewendete Partizipation ist der Schlüssel zum Erfolg. Günther Humer von der Zukunftsakademie Oberösterreich zum Thema “Gestalten” über die Brücke von Visionen zu lokalem Handeln gesprochen.

In der anschließenden Mittagspause war ausreichend Zeit um an den Messeständen mit anderen Organisationen und Initiativen ins Gespräch zu kommen. Wir, Barbara Strauch und Eva Leeb, haben das Soziokratie Zentrum Österreich im Bereich “Gemeinsam” neben vielen anderen zukunftsweisenden Organisationen, die sich mit Fragestellungen rund um ein “gutes gemeinsames Leben” beschäftigen, vorgestellt. Dabei hatten wir auch das Konsentspiel “Keep the Balance” dabei. Ein erster Einblick in die Welt der Soziokratie war allen Interessierten damit bereits garantiert.

Das wirklich schöne an solchen Veranstaltungen ist das Gefühl von Tatendrang und Veränderung, das aufkommt, wenn so viele Menschen, die sich alle für ein gemeinsames gutes Leben einsetzten, an einem Ort versammelt sind. An dieser Stelle auch noch ein großes Dankeschön an das Organisationsteam des greenskills Symposiums. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen!

 

Du möchtest Soziokratie anhand von Praxisbeispielen kennenlernen und Dich mit Praktiker*innen austauschen? Dann bist Du beim Praxistag Soziokratie am 17.06.22 in Dornbirn richtig.

Am Vormittag erwarten Dich spannende Praxisberichte, am Nachmittag tauchst Du in interaktiven Sessions tiefer in verschiedene Themenfelder ein.

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Dass unsere Welt komplex ist, wird niemand bezweifeln, der sich näher mit verschiedenen Phänomenen sowohl auf organisationaler als auch auf gesellschaftlicher Ebene befasst. In der Organisationsentwicklung gibt es für den Umgang mit Komplexität verschiedenste Ansätze und Modelle.

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Fallstudie Armutskonferenz

Autorinnen: Michaela Moser und Judith Pühringer

Die Armutskonferenz ist ein aus über 40 Organisationen aufgebautes Netzwerk. Die Verbesserung der Lebenssituation von armutsbetroffenen Menschen steht im Mittelpunkt der (Zusammen-)arbeit der Akteur*innen. Seit 2014 findet die Soziokratie schrittweise Einzug in die Organisations- und Arbeitsweise der Armutskonferenz. Der Transformationsprozess wurde insbesondere durch Michaela Moser und Judith Pühringer eingeleitet und geprägt. Wesentliche Argument für die Einführung der Soziokratie waren die besser Verteilung des Arbeitsausmaßes und der Verantwortung sowie die stärkere Einbindung von Menschen mit Armutserfahrung in die Organisationseinheit.

Neugierig? Hier der ganze Bericht wie Soziokratie in diesem Verein eingeführt wurde und wie sie nun gelebt wird und wirkt: zum Download

Fallstudie – Armutskonferenz