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Die Soziokratische Kreisorganisationsmethode (SKM) genannt, ist eine Organisationsstruktur mit doppelt verknüpften Kreisprozessen. Die Kreisprozesse funktionieren auf Grundlage der Gleichwertigkeit bei der Entscheidungsfindung. Auf diese Weise verbessert die Soziokratie die Steuerungsmöglichkeiten aller Beteiligten, und die Qualität der Entscheidungen steigt. Das gilt in gleichem Maße für unsere Zusammenarbeit wie für unser Zusammenleben.

Durch die Konsententscheidungen in doppelt verknüpften Kreisen können Beschlüsse so gefasst werden, dass sie von allen Beteiligten mitgetragen sind und die Messungen der Ausführenden stets in die Entscheidungsfindung einfließen um ggf. nachzusteuern.

Die Soziokratische Kreisorganisationsmethode basiert auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Kybernetik (Wissenschaft vom Steuern). Sie enthält einige Grundsätze für die Formgebung unserer Zusammenarbeit und unseres Zusammenlebens. Wir bezeichnen die Soziokratie auch als eine “leere Methode”. Das bedeutet, dass sie lediglich einen smarten Rahmen für selbstgewählte Inhalte und Vereinbarungen bietet und deshalb in allen Arten von Organisationen angewendet werden kann. Sie eignet sich sowohl dafür, bestehende lineare Hierarchien mit einer partizipativen Kreisstruktur zu ergänzen, als auch sehr flachen, basisdemokratischen Organisationen zu strukturierterer Aufgabenverteilung und zu mehr Effektivität in der Entscheidungsfindung zu verhelfen.

Die Grundsätze für die Formgebung finden ihren Ausdruck in den vier Basisprinzipien.

Vertrauen bilden

Vertrauen in andere Menschen oder in die Zukunft eines Projektes, einer Organisation oder in die Zukunft der Gesellschaft, sind abhängig von Umständen die wir selbst schaffen, von Moment zu Moment.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich Vertrauen rasch bilden und gerade die Soziokratie trägt genau die Voraussetzungen in sich, die es zur Vertrauensbildung braucht.

Durch …

  • bewusst gewählte gemeinsame Werte – Sinn und Zweck
  • die Gleichwertigkeit aller Beteiligten in der Beschlussfassung
  • die offene und damit transparente Information (Logbuch)
  • die offene Kommunikation in den Meinungsrunden (jede/r wird gefragt)
  • die offene soziokratische Wahl von Rollen und Funktionen
  • die intelligente Einbindung aller aktiv Beteiligten in die Entscheidungsprozesse (Kreisstruktur und doppelte Verknüpfung)
  • die gemeinsame Meinungsbildung in Rederunden und die dadurch erzielte höchstmögliche Kohärenz und gemeinsame Weisheit der Gruppe
  • die Flexibilität die mit Hilfe einer konstruktiven Fehlerkultur entsteht und durch die dynamische Steuerung gefördert wird (leiten – ausführen – messen)
  • die Unterstützung des Selbstvertrauens jedes einzelnen Menschen, indem darauf Wert gelegt wird, dass jede/r Einzelne „sich selbst treu sein“ darf,

…konnten und können wir immer wieder beobachten, dass schon nach wenigen Zusammenkünften die früheren negativen Erlebnisse, Unsicherheiten sowie verschiedene Selbstschutzstrategien und die daraus resultierenden Missverständnisse abgebaut werden. Die „Masken“ können, durch den Sicherheit bietenden Rahmen, nach und nach fallen und damit all das, was uns am Vertrauen hindert.

Sehr bald kann auf diese Art effektiv und in klarer Aufgabenverteilung zusammen gearbeitet werden, sodass der Erfolg nicht lange auf sich warten lässt.

Ziele gemeinsam verfolgen

Entscheidungen in der Soziokratie werden immer im Rahmen gemeinsamer Ziele getroffen. Jeder Beschluss im Konsent erfolgt dahingehend, dass er der Erreichung der gemeinsam festgelegten Ziele dient. Ohne zu wissen wo man eigentlich landen möchte, sollte man keine Unternehmung und kein Projekt starten!

Einen wichtigen ersten Schritt bei der Etablierung der Kreisstruktur stellt daher die Formulierung einer gemeinsamen Vision dar. „Wie wird eine Welt aussehen, die unsere Produkte, Dienstleitungen oder Hilfen bekommen hat?“ Aus der gemeinsamen Vision leiten sich dann auch die Mission (Mission-Statement) und die konkreten Angebote ab.

Mit der Vision, der Mission und den Angeboten legt ein Unternehmen, ein Verein, eine NGO oder eine Gemeinde den Rahmen des eigenen Handelns fest. Er sollte jährlich überprüft und der gewünschten Entwicklung entsprechend erneuert werden.

Für die Erarbeitung von Vision, Mission und Angebote stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung. Dragon Dreaming, Dynamic Facilitation oder die Balanced Score Card sind einige der Methoden mit deren Hilfe der erforderliche Handlungsrahmen entwickelt wird.

Zielgruppen

Unternehmen

Die Entdeckungen der Systemtheorie geben uns deutlichere Einsichten in das Phänomen der Selbstorganisation. Diese Einsichten wurden in der Soziokratischen Kreisorganisationsmethode (SKM) umgesetzt. Die SKM gibt Managern starke Instrumente an die Hand um produktiver zu arbeiten. Die Instrumente können eingeführt werden, indem man zu den vorhandenen linearen Organisationsstrukturen die Kreisstruktur für die gemeinsame Beschlussfassung hinzufügt.

Zusätzlich steigt in der Wirtschaft der Bedarf, Mitarbeitende stärker in die innerbetriebliche Entwicklung einzubinden und dadurch sowohl ihre Kompetenzen stärker zu nutzen als auch die Identifikation mit dem Betrieb zu erhöhen. Mit der SKM werden die vorhanden Potentiale in vernetzter Zusammenarbeit verfügbar gemacht und erhöhen neben der Zufriedenheit der Belegschaft auch den Nutzen für das Unternehmen.

Nutzen für Unternehmer

Mitarbeiterbeteiligung, Motivation und Zufriedenheit sind in unserer Zeit die wichtigsten Parameter für den erfolgreichen Einsatz von Humankapital. Stimmen diese, dann ist der Gesamterfolg nahezu gesichert. Wie können aber Mitarbeiter motiviert werden, sodass sie sich nachhaltig beteiligen und Mitverantwortung übernehmen? Mitwirkung führt nur dann zu Verantwortungsübernahme, wenn MitarbeiterInnen auch mit entscheiden können. Die klaren, strukturellen Rahmenbedingungen, die die SKM produziert, ermöglichen es den MitarbeiterInnen, dort mitzuentscheiden, wo ihre Kompetenz notwendig ist um das Betriebsergebnis in ihrem Bereich zu verbessern. Sind MitarbeiterInnen in diesem Sinne ernstgenommen worden, steigt im selben Maß auch ihr Verantwortungsgefühl für den Erfolg der „eigenen“ Firma. Das verbessert die Qualität des Output, senkt Krankenstände und Burnout und reduziert letztlich auch die Kosten.

Organisationen

Will man den Vorstand entlasten und mehr als bisher die Mitglieder in die Vereinsarbeit miteinbeziehen, dann ist die Soziokratie die Methode der Wahl. Trotz einem Höchstmaß an Partizipation und Mitbestimmung gehören basisdemokratische Marathonsitzungen nach Einführung der SKM der Vergangenheit an. Die Soziokratie verkürzt aber nicht nur die Zeit um Beschlüsse herbeizuführen sondern sorgt auch für mehr Freude bei den Sitzungen. Jedes Mitglied findet seinen „richtigen“ Platz in der Kreisstruktur, was zu mehr Anerkennung und besseren Ergebnissen führt. Weil aufgrund der “doppelten Koppelung” den einzelnen Bereichen der Organisation mehr Selbständigkeit ermöglicht werden kann, wächst das Vertrauen in die Kreise und deren Beschlüsse, und es gibt mehr Zeit zum Feiern der Erfolge.

Nutzen für NGOs und Vereine

Wenn wenige Menschen hoch engagiert an der Umsetzung gesellschaftlicher Ziele arbeiten, wie das bei Vereinen und Organisationen in einer sich wandelnden Gesellschaft oft der Fall ist, braucht man auch Strukturen, die es den einfachen Mitgliedern ermöglichen diese Arbeit zu unterstützen. Das Vereinsrecht, aber auch andere rechtliche Gesellschaftsformen, erzeugen oft Überforderung beim Vorstand, während die sog, „aktiven“ Mitglieder eher als Kunden gesehen werden, statt als aktive Mitwirkende. Diese Dynamik verändert die SKM rasch, indem sie die Arbeit in Kreisen organisiert und die Aufgaben auf alle Kreismitglieder in einem transparenten, wertschätzenden Prozess aufteilt. Es entstehen Verbindlichkeit und Vertrauen, Potentiale werden sichtbar und kommen zum Einsatz, und die Verantwortung der Einzelnen wird gestärkt. Gut eingebundene Mitglieder unterstützen die Organisation und verbreiten die gemeinsame Idee wesentlich effektiver als der Vorstand allein es je könnte.

Gesellschaft

Wir sind überzeugt dass Soziokratie die logische Weiterentwicklung der demokratischen Entscheidungsfindung ist. Konsent-Entscheidungen können in vielen Fällen Mehrheitsbeschlüsse ersetzen. Ein Parteiensystem bei dem man gegeneinander arbeitet statt miteinander, macht z.B. in Gemeinden wenig Sinn. Die Soziokratie fördert die Gemeinschaft und damit die Freude an der Beteiligung und ermöglicht es allen gesellschaftlichen Interessensgruppen gemeinsam die besten Lösungen zu finden.

Nutzen für die Gesellschaft

Am Übergang von einer konkurrierenden zu einer kooperierenden Gesellschaft brauchen wir praktikable Methoden, die Kooperation strukturell produzieren. Die SKM ist so eine Methode.
Wollen wir als Gesellschaft Kooperation und Partizipation zu Grundwerten heranreifen lassen, dann ist die Soziokratische KreisorganisationsMethode SKM das Mittel der Wahl. Sie bietet strukturierende Elemente die „SOZIOKRATIE“ erzeugen. SOZIOKRATIE ist die Gesellschaftsform, in der gemeinsam, unter Einbeziehung aller Mitglieder, „regiert“ wird. Wie dieses „Gemeinschaftliche Regieren“ erzeugt, also organisiert und umgesetzt werden kann, ist Inhalt der SKM.

Bildung

Mit der Soziokratie hält eine Methode ins Bildungssystem Einzug, die bereits den Kindern erfahrbar macht, dass eine Herausforderung gemeinsam und gut verbunden viel besser bewältigt werden kann, als gegeneinander und getrennt. Dass unser Bildungssystem kaum soziale Methoden des Miteinader lehrt, entdeckt man erst, wenn man solche Methoden und ihre Auswirkungen kennengelernt hat. Alle Urvölker kannten Rituale für das Gelingen der Gemeinschaft. Der Einzug partizipativer und gemeinschaftsbildender Kommunikationsmethoden ins Bildungswesen ist ein wichtiger Schritt für einen Paradigmenwechsel von der Konkurrenzgesellschaft zur kooperierenden Menschheit.

Nachhaltige Bildung und Entwicklung

Eine gesellschaftliche Veränderung spiegelt sich immer auch in der Bildung. Darum bietet das Soziokratie Zentrum Österreich auch Weiterbildungen für Schulen, Bildungsinstitutionen und spezielle Zielgruppen an. Ob Bürgermeister, SchuldirektorInnen oder die interessierte Bevölkerung, alle verbessern mit der SKM ihre Zusammenarbeitskompetenz und erlernen eine Methode, wie sie die für ihren Bereich notwendigen Entscheidungen treffen können ohne jemanden zu übergehen. In Gemeinden, in Schulen und in Familien liegen die größten Potentiale zu einem grundlegenden Wandel hin zu einer Gemeinschaftskultur, die kräfteraubende Konflikte auf allen Ebenen der Gesellschaft unnötig macht.